Sicherheitsaspekte bei der Auswahl von Software

Gewähltes Thema: Sicherheitsaspekte bei der Auswahl von Software. Bevor Features glänzen, muss Sicherheit tragen: Wir zeigen, wie Sie Risiken erkennen, Anbieter prüfen und souveräne Entscheidungen treffen. Teilen Sie Ihre Fragen, Erfahrungen und abonnieren Sie unseren Blog für vertiefende Updates.

Die Basis: Sicherheitsdenken vor der Entscheidung

Skizzieren Sie, wer Sie angreifen könnte, was geschützt werden muss und welche Folgen ein Vorfall hätte. Ein kompaktes Bedrohungsmodell lenkt die Auswahl auf Funktionen, die reale Risiken eindämmen, statt auf modische Trends.

Die Basis: Sicherheitsdenken vor der Entscheidung

Prüfen Sie Herkunft, Update-Prozess und Abhängigkeiten der Software. Lieferkettenangriffe entstehen oft durch unscheinbare Komponenten. Fordern Sie Signaturen, reproduzierbare Builds und Lieferanten-Transparenz, um Manipulationen früh zu erkennen und Updates sicher zu beziehen.

Nachweise und Standards richtig lesen

Verlangen Sie aktuelle Zertifikate und Prüfberichte mit Umfang, Gültigkeit und Feststellungen. Lesen Sie Management-Responses und Remediation-Pläne. Prüfen Sie, ob Scope und Kontrollziele wirklich Ihre Nutzungsszenarien, Schnittstellen sowie ausgelagerte Dienste abdecken.
Nutzen Sie OWASP ASVS, Top 10 und SAMM als Grundlage für Anforderungen. Ergänzen Sie branchenspezifische Kataloge, etwa B3S, ISO 13485 oder PCI DSS. So wird Sicherheit messbar, vergleichbar und auditierbar statt vage versprochen.
Klären Sie Datenarten, Speicherorte, Unterauftragsverarbeiter und Rechtsgrundlagen. Prüfen Sie AV-Verträge, TOMs, DPA-Anhänge und Datenübermittlungen in Drittländer. Fordern Sie technische Schutzmaßnahmen wie Verschlüsselung mit Schlüsselhoheit und robuste Löschkonzepte.

Open Source vs. proprietär: eine nüchterne Sicherheitsabwägung

Transparenz und Reaktionsgeschwindigkeit

Open-Source-Code ermöglicht unabhängige Prüfungen und schnelle Community-Fixes, sofern Maintainer aktiv sind. Proprietäre Anbieter punkten oft mit koordinierten Patches und Support. Entscheidend sind Disclosure-Prozesse, Security-Advisories und verlässliche Update-Kadenz.

SLA, Verantwortlichkeiten und Haftung

Bewerten Sie vertragliche Zusagen zu Reaktionszeiten, Patch-Verfügbarkeit und Sicherheitsmeldungen. Fordern Sie klare Eskalationspfade, dedizierte Security-Kontakte und Haftungsregelungen. Ohne belastbare SLAs bleibt Sicherheit im Ernstfall reine Hoffnung.

Supply-Chain-Abhängigkeiten managen

Identifizieren Sie Bibliotheken, Container-Basen und externe Dienste. Prüfen Sie SBOMs, Komponenten-Lebenszyklen und Lizenzrisiken. Automatisierte Schwachstellen-Scans und DependaBot-ähnliche Prozesse minimieren Risiken, bevor sie produktiv Schaden anrichten.
Achten Sie auf starke, korrekt konfigurierte Kryptografie: TLS 1.2+ mit HSTS, PFS, moderne Cipher Suites, sowie AES-256 oder vergleichbar für Daten im Ruhezustand. Schlüsselmanagement, Rotation und HSM-Unterstützung sind entscheidend.
SAML, OIDC, SCIM, MFA und Just-in-Time-Provisioning erhöhen Sicherheit und Bedienbarkeit. Prüfen Sie Mandantenfähigkeit, kontextbasierte Richtlinien, FIDO2-Unterstützung und Session-Härtung. So behalten Sie Kontrolle ohne Passwortwildwuchs.
Fordern Sie manipulationssichere Logs, standardisierte Formate und vollständige Ereignisketten. APIs oder Syslog/CEF erleichtern SIEM-Anbindung. Ohne gute Telemetrie bleibt Incident Response blind und Compliance-Nachweise mühsam.

Vendor-Risk-Management im Einkauf verankern

Nutzen Sie standardisierte Sicherheitsfragebögen, unabhängige Pen-Tests und regelmäßige Schwachstellenberichte. Lassen Sie kritische Systeme durch Red Teams prüfen. Dokumentierte Maßnahmen schaffen Vertrauen und erleichtern die interne Freigabe.
Fragen Sie nach vergangenen Incidents, CVEs und Lessons Learned. Anbieter mit offener Kommunikationskultur, klaren PSIRT-Prozessen und öffentlichen Advisories sind im Krisenfall meist verlässlicher und schneller handlungsfähig.
Planen Sie den Ausstieg schon vor dem Einstieg: Exportformate, Migrationspfade, Aufbewahrungsfristen und sichere Löschung. Ohne Exit-Plan drohen Lock-in, Sicherheitslücken und organisatorische Reibungsverluste im entscheidenden Moment.

Erfahrungen aus der Praxis: Fehler, die Sie nicht wiederholen müssen

Ein Maschinenbauer wählte eine günstige Lösung ohne Rollenmodell. Ein Phishing-Angriff nutzte überprivilegierte Konten für Datenabfluss. Nach Umstieg auf least privilege, MFA und revisionssichere Logs sank das Risiko spürbar und Audits wurden entspannter.
Kojiwa
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